
Nicht, dass ich mich über Langeweile beklagen wollte – L a n g e w e i l e –
was für ein schönes rundes Wort – ich liebe solche Zeiten des Nichtstuns, da sie für mich ein knappes Gut sind.
Manchmal ist es aber auch schön, Zeitvertreib mit Nützlichem zu verbinden.
Was bei uns jedes Jahr prächtig gedeiht, seit wir das Gewächshaus gebaut haben, sind Chilis. Daher stand im Sommer die Verarbeitung der reichlichen Chili-Ernte an.
Jetzt im Winter verwandle ich die inzwischen durchgetrockneten und dabei nicht an Schärfe eingebüßten restlichen Schoten zu würzigem Chili-Kräutersalz.
Chilis von Kernen und Plazenta (das weiße Innere, da steckt die meiste Schärfe drin) befreien, nur grob und dann im Schnitzelwerk sehr fein zerkleinern. Umfüllen und mit den frischen oder getrockneten Kräutern ebenso verfahren.*
Ich hatte hier köstlich duftenden Rosmarin, da ein riesiger alter Busch im Garten meiner Eltern (mitten im Ruhrpott !!) quasi ständig beerntet werden kann.
Dann grobes Salz mit Kräutern und Chili in einem Mörser gut und kräftig vermengen.
Was mir im Sommer passiert und wörtlich „ins Auge gegangen“ ist: Arbeiten ohne Handschuhe! Nicht empfehlenswert!!
Auch beim Ausleeren der zerkleinerten Chilischoten nicht gerade tief einatmen!
Das Chili-Kräutersalz in kleine Gläser abfüllen. Die Mischung mit frischen Kräutern zuvor noch 1 Tag an der Luft trocknen lassen.
Schmeckt zu fast allem Herzhaften – Pellkartoffeln, Quarkbrot, Ofengemüse, Chili con oder sin carne, Salatsoße, Bolognese….
* Die Kräuter und Chili möglichst nicht gleichzeitig zerhacken, da dabei eine weniger ansehnliche braune Mischung entsteht.